Alles außer Auswendiglernen

Was Sie im Knigge-Seminar lernen

Die meisten Menschen stempeln das Thema Knigge als antiquierte, überholte, künstliche und sogar unnütze Regeln ab. Darum möchte ich in diesem Blogartikel darüber aufklären, was in meinen Knigge-Seminaren und auch in 1:1 Knigge-Coachings (bei mir heißt es Personal Culture Coaching) außer Regeln noch so drin steckt beziehungsweise um was es überhaupt geht und wie Sie davon profitieren. Nun lesen Sie diesen Artikel, weil Sie sich ohnehin für das Thema interessieren und bereits wissen, dass es um vielmehr als Hummerzange und Krawattenknoten geht. Aber Sie kennen sicher auch diese Menschen, die sich denken „Knigge? Braucht doch heute keiner mehr!“ Darum: empfehlen Sie diesen Artikel und die dazu passende Podcast-Folge gerne all denen, die noch nicht wissen, was sich  hinter dem Begriff Knigge verbirgt oder die genau die anfangs genannten Vorurteil haben.

Der Stempel der Kniggetrainerin

Wenn ich für ein Business-Etikette-Seminar gebucht werde, dann meinen die Menschen, die mehr oder weniger freiwillig dort sitzen häufig „Okay, irgendjemand meint scheinbar, ich kann mich nicht richtig benehmen und da kommt jetzt so eine Kniggetante, die sagt mir, was ich alles muss und was ich alles nicht darf.“ Dabei denken die meisten Menschen eigentlich von sich selbst eher, dass sie sich doch ganz gut benehmen können und fragen sich, warum die Vorgesetzten der Meinung sind, sie hätten es nötig. Das kommt erstmal wie so eine kleine verbale Ohrfeige rüber à la „So, Dir bringen wir erstmal Benehmen bei!“

Kein guter gemeinsamer Start, das können Sie sich sicher denken! Ich begegne nämlich häufig einer riesengroßen Portion Skepsis meinem Thema gegenüber. Zumindest dann, wenn man unfreiwillig in meinem Seminar landet – was meistens der Fall ist. Versetzen Sie sich einmal in die Lage eines solchen Teilnehmenden: Sie machen Ihre Arbeit gut, kommen mit den Kollegen gut klar, ziehen sich täglich etwas Ordentliches an, klauen nicht den Joghurt der Kollegin und sprechen auch nicht mit vollem Mund – aber dann sollen Sie an einem Knigge-Seminar teilnehmen. Da fragen Sie sich ja auch „Was mach ich denn falsch? Warum meint der Müller denn, ich hätte das nötig?“ Dann sind Sie enttäuscht, vielleicht ein bisschen beleidigt und die natürliche Reaktion ist erstmal Ablehnung.

Anders ist das draußen auf der Straße, auf Veranstaltungen, auf beruflichen Events, auf privaten Parties, dann, wenn ich Menschen außerhalb eines Seminarraumes begegne, in den sie unfreiwillig hineingezwungen wurden: Dann sind die allermeisten Menschen nämlich neugierig auf das Thema und sagen „Ach, das ist ja spannend.“ Diese Neugier ist aber eben nur dann da, wenn Menschen sie selbst haben, wenn sie sich aus ganz eigenem Interesse für das Thema Benehmen begeistern, wenn Sie gern wüssten, wie etwas – Achtung Anführungszeichen – „richtig“ geht und was man besser lässt. Wenn Sie also auf die Idee kommen, so ein Business-Etikette-Seminar in Ihrem Unternehmen vorzuschlagen, dann sollten Sie die Menschen unbedingt vorher dafür begeistern und auf keinen Fall die Botschaft verbreiten „Ihr könnt Euch nicht benehmen, Ich buch da mal was für Euch!“ Wenn Sie offen mit einem solchen Vorschlag umgehen, sorgt das nicht nur dafür, dass Sie Ihr Team trotz des Business-Etikette-Seminares mag, sondern auch für viel mehr und vor allem nachhaltigen Nutzen .

 

Immer nutze ich die erste viertel Stunde dafür, genau darüber aufzuklären, dass Knigge eine Geisteshaltung, eine Einstellung und auch Persönlichkeitsentwicklung ist und eben kein strenges Regelwerk. Eines meiner eigenen Instrumente dafür ist zum Beispiel mein eigener erster Eindruck, den ich optisch auf andere mache. Denn Sie werden mich wohl nie in einem strengen dunkelblauen Hosenanzug mit Bügelfalte, mit Zeigestock, grimmiger Mimik und Hornbrille mit Brillenkettchen erleben. „Sie sehen gar nicht aus, wie eine Kniggerainerin“, heißt es dann häufig und ich nehme das als Kompliment, denn ganz ehrlich: So, wie eine typische Kniggetrainerin in der Erwartungshaltung anderer aussieht, möchte ich gar nicht aussehen.

Ich lege auch niemandem Bücher auf den Kopf für eine gerade Haltung, niemand muss acht Stunden lang unbequem steif am Tisch sitzen und ich kontrolliere Notizen auch nicht mit Rotstift auf Korrektheit. Meine Knigge-Seminare sollen mehr ein Aha-Erlebnis sein. Ich wünsche mir, dass mir meine Teilnehmenden meinetwegen skeptisch aber neugierig begegnen und mich mit einer gewissen Klarheit über sich selbst wieder verlassen. Ich möchte erreichen, dass Sie am Ende eines Seminares oder eines Coachings mit mir denken „Ja, cool. Jetzt fühle ich mich sicherer im Umgang mit anderen. Ich traue mir mehr zu, ich weiß um meine Wirkung Bescheid, ich hab keine Angst mehr vor Smalltalk und man kann sich mit mir auch im Restaurant ganz gut sehen lassen.“ Und dabei ist mir besonders wichtig, dass Sie selbst entscheiden, welche meiner Tipps für Sie sinnvoll sind und welche Sie nun zwar kennen, aber getrost unbeachtet lassen. Denn auch das gehört dazu: Für Dich selbst entscheiden, welches Maß an Etikette für Dich, Deine Personality, Dein Umfeld und Deine Branche wichtig ist!

 

Anstand ist eine Entscheidung

In meinem letzten mehrtägigen Seminar haben von über sechzig Teilnehmenden ausnahmslos alle am Ende des jeweiligen Tages gesagt „Heute morgen hatte ich noch nicht so richtig Lust auf den Tag. Ich wusste ja auch nicht, was so kommt und hab's mir wirklich langweilig vorgestellt. Hätte nicht gedacht, dass das Thema so spannend und vielseitig ist.“ Das ist natürlich das größte Kompliment, das man mir machen kann. Gleichzeitig denke ich manchmal, „Ach, wenn sie dem Thema doch vorher schon so viel Positives zuschreiben würden“ . Nun gut, dafür schreibe ich ja nun diesen Artikel.

Anders, als vielleicht von Ihnen erwartet, habe ich kein Goldenes Buch mit 100 Regeln, die Sie einfach auswendig lernen und wenn ich sie nach fünf Stunden abfrage, sind Sie ein besserer Mensch. Zum einen ist Aufgabe – Kontrolle nicht meine Art, mit Menschen zu arbeiten, und zum anderen ist das totaler Blödsinn. Man kann gutes Benehmen nicht in eine Excel-Tabelle schreiben und im Fall der Fälle nachgucken „Hier liegen nun also drei Kartoffeln vor mir – welche esse ich dann zuerst? Die Kleinste? Die neben dem Fleisch? Oder doch die, die mir gerade vom Teller gerutscht ist?“ Übrigens ist das wohl das größte Missverständnis über Knigge. Dass es hauptsächlich um Tischetikette geht und es starre Regeln gibt. Aber das Buch, das ihn glücklicherweise berühmt, gleichzeitig leider fälschlicherweise zum Regelonkel machte, heißt nicht „Die 100 Regeln des guten Benehmens“, sondern „Über den Umgang mit Menschen!“ Ja, darum geht’s! Ihm selbst im 18. Jahrhundert und mir heute in meinen Seminaren. Es geht darum, wie wir miteinander umgehen. Nicht, wie gut wir starre Regeln auswendig lernen und in der jeweiligen Situation korrekt abrufen und anwenden können.

Wenn Sie in meinem Seminar landen oder sich für ein Coaching bei mir entscheiden, dann ist das also kein Auswendiglernen, sondern es ist das bewusste Auseinandersetzen mit sozialen Kompetenzen vor dem Hintergrund eines aufrichtigen Umgangs mit anderen Menschen. Denn jeder Tag ist wie eine Verkaufsveranstaltung für sich selbst und besonders Ihr Verhalten gegenüber anderen Menschen – sei es in der Familie, im Freundeskreis, gegenüber Ihren Kollegen, Ihren Vorgesetzten oder Ihren Kunden – ist dafür verantwortlich, wie sehr man Ihnen vertraut, wie gern man mit Ihnen zusammenarbeitet, wieviel man Ihnen zutraut und ob man mit Ihnen Geschäfte macht. Das alles, ohne sich zu verstellen. Denn ein Verhalten, das Sie aus einer inneren Überzeugung heraus an den Tag legen – egal, ob das Tischsitten, das Einhalten von Dresscodes, das Bitte und Danke sagen, das füreinander da sein, Ihr Anspruch an Pünktlichkeit oder Verlässlichkeit sind – genau diese innere Überzeugung lässt Sie natürlich bleiben. Wir nennen es auch Haltung. Damit fängt alles an! Mit Ihrer inneren Haltung und Ihrem eigenen Bewusstsein für Ihre Ideale, Ihr Image, Ihre Art zu interagieren und Ihre Instrumente, mit denen Sie all diese Theorie in die Praxis umzuseten.

Das 4i-Modell

Entlang dieses 4i-Modells aus Idealen, Interaktion, Image und Instrumenten, das ich gemeinsam mit meinem Kollegen Clemens Graf von Hoyos entwickelt habe, arbeiten, denken und philosophieren wir uns quer durch das Thema Umgangsformen.

Wir schauen uns also zunächst einmal Ihre Ideale an. Ihre Werte. Wofür stehen Sie im Leben? Wofür stehen Sie in Ihrem Business? Wofür steht Ihr Unternehmen, also wie lautet das Leitbild? Ohne eine Klarheit in diesen grundlegenden Gedanken ergäbe es überhaupt keinen Sinn, darüber nachzudenken, wann Sie sich wem gegenüber am besten wie verhielten! Von der ersten Minute an in einem Knigge-Seminar befinden Sie sich also mittendrin in der Persönlichkeitsentwicklung. Die Bereitschaft dafür, an sich zu arbeiten, Perspektivwechsel zuzulassen und gewohnte Bahnen zu verlassen, sind also schonmal die wichtigste Zutat, in Zukunft souveräner aufzutreten. In unternehmens-internen Seminaren zielt hier natürlich alles auf das unternehmerische Leitbild ab und dabei wiederum spielen auch die Branche, in der Sie tätig sind sowie Ihre Funktion eine große Rolle. Denn Leitbilder unterscheiden sich. Darum ist es auch so logisch wie sinnvoll, dass es in unterschiedlichen Branchen einen unterschiedlichen Anspruch zum Beispiel an die Kleidung gibt. Während in sehr seriösen Branchen Anzüge, Etuikleider und Lederaktentaschen durchaus gern gesehen sind, würde all das im hippen jungen Startup eher wie eine Verkleidung wirken. Wieder ein Beweis dafür, dass sich vermeintlich richtiges Verhalten, oder in diesem Fall vermeintlich richtige Kleidung, nicht in eine Tabelle pressen lässt.

Das Image

Und damit bin ich schon beim zweiten i, dem Image! Wie möchten Sie wirken? Wie sollten Sie im Namen Deines Unternehmens wirken? Wie sollten Sie bestenfalls in Ihrer Position wirken? Das Bild, das sich andere von Ihnen machen – und Fakt ist, sie machen sich eins! – ist dafür verantwortlich, ob Ihnen andere Menschen glauben. Das ist besonders dann wichtig, wenn Sie Alleinunternehmerin oder Alleinunternehmer sind und man Ihre eigene Marke direkt und unausweichlich mit Ihnen als Person in Verbindung bringt. In meinem Personal-Culture-Coaching geht es genau um diese Personenmarke. Aber egal, ob Sie nun im Namen eines Unternehmens unterwegs sind oder sich als Person zur Marke machen: Ihr Image sollte immer auf die Ideale einzahlen. Ich beschreibe Ihnen das mal ganz plakativ:

 

Stellen Sie sich vor, Sie sind Buchhalterin oder Steuerberaterin. Also in einer Funktion, die extreme Genauigkeit voraussetzt und nun kommen Sie zu spät und abgehetzt zu einem Termin und haben einen fetten Tomatensaucen-Fleck auf der weißen Hemdbluse. Dann macht Sie das zwar nicht schlechter in Ihrem Job, aber Ihre Unpünktlichkeit wirkt unzuverlässig und der Fleck wirkt unordentlich. Nicht gerade förderlich für Ihr Buchhalterimage (Wobei ich hier betonen möchte, dass Sie mit Ppünktlichkeit und einwandfreier Kleidung umgekehrt nicht stets wie ein Buchhalter wirken!) Aber schauen wir uns selbiges Szenario mal in einem anderen Job an: Sie sind Kindergärtner! Sie hetzen mit dem kleinen Tommi auf dem Arm kurz vor knapp und mit dem selben Saucenfleck auf dem T-Shirt zum Elterngespräch. Dann könnte die Wirkung auch sein „Der nimmt sich erstmal Zeit für die Kinder, super! Und hier darf mein Kind auch mal kleckern, auch super!“

 

Verstehen Sie, was ich meine? Unpünktlichkeit kann je nach den Idealen, die man Ihnen in Ihrer Funktion zuschreibt, unterschiedlich wirken: Als Buchhalterin wirken Sie verpeilt und unorganisiert – eher negativ für Ihr Image – als Kindergärtner wirken Sie aber, als würden Sie Ihre Prioritäten in diesem Beispiel auf die Kinder legen – und das ist positiv.

Die Wirkung, die Sie aufgrund verschiedener Verhaltensweisen oder Umstände auf andere machen, sollte also unbedingt Ihren für sich und Ihre Rolle wichtigen Idealen entsprechen und genau das Image füttern, das für Ihren Job wichtig ist. Unpünktlichkeit ist nicht per se unhöflich und ein Saucenfleck ist nicht per se nachlässig.

Um all das geht’s auch in meinen Knigge-Seminaren! Wofür stehst Du und wie kannst Du das ausstrahlen?

Die Interaktion

Sehr individuell sind auch die Situationen, in die Sie in Ihrem Joballtag geraten. Ihre Interaktionen, mein drittes i. Das beginnt damit, dass Sie Menschen live, im Videocall oder am Telefon erleben. Vielleicht sind Sie in Verkaufssituationen, vielleicht sind Sie in Kaufsituationen, vielleicht j´haben Sie viel Kundenkontakt oder sehen nur die Kollegen in der Teeküche? Auf jeden Fall treten Sie ständig mit anderen Menschen in Kontakt. Abhängig von Ihren Idealen und von Ihrem Image können Sie all diese Interaktionen gezielt gestalten und sich darüber im Klaren sein, als was für einen Menschen man Sie wahrnehmen soll. Möchteen Sie der Mensch sein, auf den sich andere verlassen können? Möchten Sie der Mensch sein, dem man jeden Pitch zutraut? Möchten Sie der Mensch sein, den man um Rat fragt? Dazu sind noch solche Gedanken nützlich wie „Wem begegne ich?“ , „Welche Rolle habe ich gerade?“ und „Wo sind wir hier überhaupt?“ Sie entscheiden also, auf wen Sie wann wie wirken möchten. Und gemeinsam bringen wir in all diese Eventualitäten Ordnung. Für mehr Klarheit und ein Bewusstsein dafür, was wann für Sie sinnvoll und überhaupt nötig ist.

Die Instrumente

Umsetzen könne Sie all diese viele Theorie schließlich in dem, was heute so bekannt ist als Kniggeregeln. Wobei Sie sicherlich jetzt selbst schon festgestellt haben, dass sich kaum etwas über einen Kamm scheren lässt. Genau darum ist ein Business-Etikette-Seminar mehr ein Tag voller Inspiration und Persönlichkeitsentwicklung, als ein Tag voller Auswendiglernen und richtig und falsch. Dass es ohnehin nicht um richtig und falsch, sondern um angemessen oder unangemessen beziehungsweise um geschickt oder ungeschickt geht, werde ich einfach nicht müde zu erzählen.

Die Spielregeln des sozialen Miteinanders

Dennoch gibt es ein paar Spielregeln im sozialen Miteinander, die sich über Jahrzehnte entwickelt haben. Wir nennen das auch Sitte. Die Sitte ist so etwas wie eine Verhaltensnorm, die durch moralische Werte und kulturelle Entwicklungen entstanden ist. Ganz einfach: Wer dazugehören will, der passt sich an. Und zwar so geschickt, dass er dabei kein rückgratloser Mitläufer, sondern seine Persönlichkeit behält. „Sich in den Ton einer Gesellschaft einfügen“ hat Knigge es 1788 genannt. Von Natur aus mögen wir Menschen es  gern, wenn wir etwas gemeinsam haben, wenn etwas harmonisch ist und wenn wir uns einig sind. Natürlich dürfen und sollten wir dabei auch immer kleine Rebellen bleiben, die einfach mal anders sind oder sich unangepasst nach ihrer eigenen Fasson verhalten. Das ist der Balanceakt zwischen Authentizität und Anpassung. Überhaupt sind Authentizität und Integrität wichtige Themen in meinen Seminaren.


Aber zurück zur Sitte: Nehmen Sie nur einmal unsere mitteleuropäischen Tischsitten, die sich von den asiatischen und amerikanischen extrem unterscheiden. Es hat sich niemand hingesetzt und ein Regelwerk dafür geschrieben – unsere Esskultur ist im Laufe vieler Jahrhunderte entstanden (und by the way: sie steckt gerade wieder im Wandel, wenn wir nur mal an Coffee to go denken) und es gibt heute einfach Verhaltensweisen, die gern gesehen werden und solche, die eher unsittlich sind. Sprechen mit vollem Mund, Füße auf den Tisch legen oder ungefragt vom Teller des Nachbarn essen, das mögen wir nicht so gerne. Das macht man halt nicht und das ist jedem einigermaßen gut erzogenen Menschen klar. Darüber hinaus gibt es aber noch viele Details, die sich ebenfalls im Laufe der Jahre entwickelt haben, wie zum Beispiel, dass man den Teller vor sich nicht dreht, dass man Weingläser am Stiel anfasst, dass man Kartoffeln früher keinesfalls, heute gerne schneidet und so weiter. Solche detaillierteren Verhaltensempfehlungen gibt es eben auch für die Themen Kommunikation per Körper, per Rhetorik und per Tastatur. Es gibt sie für Kleidung und Dresscodes und es gibt sie für alle möglichen Alltagssituationen. Wenn Sie sich nicht daran halten, dann werden Sie nicht verhaftet, es sind keine Gesetze. Aber sie entscheiden über den Eindruck, den Sie auf andere machen. Es ist nicht falsch in einer Jogginghose auf einer Hochzeit zu kommen, es ist aber ungeschickt. Es ist auch nicht falsch, im Business-Meeting zu rülpsen, aber Sie haben dann ewig den Stempel des unanständigen Flegels.

Verhaltensempfehlungen und all das, was Sie in meinem Knigge-Seminar kennenlernen, tun also etwas für Ihr Image und viel mehr noch: Sie tun etwas für Ihre Sicherheit. Überlegen Sie nur einmal, wie entspannt das nächste Meeting mit dem Chef sein wird, wenn Sie genau wissen, was sich schickt und was nicht so gut ankommt. Oder wie souverän Sie plötzlich auf dem Kundenevent auftreten, wenn Soe die Spielregeln eines guten Smalltalks beherrschen. Wer nicht lange über das „Wie geht’s noch mal richtig?“ nachdenken muss, der kann sich lässig locker um das Wofür kümmern. In der Praxis: Wer Tischsitten beherrscht, kann sich auf das Gespräch und sein gegenüber konzentrieren, anstatt die Zinken an der Gabel zu zählen, um die richtige für den Salat zu erwischen.

Sie sind schließlich Botschafter einer Marke. Der des Unternehmens oder der Ihres eigenen Business. Und weil Geschäfte heute immer noch zwischen Menschen gemacht werden, sind Tugenden wie Respekt, Höflichkeit, Wertschätzung und Rücksichtnahme im Umgang miteinander immer noch die wichtigste Zutat für den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung.

Man könnte auch sagen, in einem Knigge-Seminar oder im Personal Culture Coaching machen Sie sich auf den Weg der Mensch zu sein, dem Sie selbst gern begegnen möchten. Ich freue mich, wenn ich mit diesem Artikel ein wenig über das antiquierte Image von Knigge-Seminaren aufklären konnte und dass Sie nun ein besseres Bild davon haben, was Anstand alles für Sie und Ihren persönlichen Erfolg tun kann.

Danke fürs Lesen … und bleiben Sie anständig!


Birte Steinkamp

post@birtesteinkamp.de

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